Bestenliste all meiner Kameras seit 2010

Von Canon, über Nikon, bis hin zu Fujifilm, ich bewerte meine Fotoapparate. Hier findest du meine Bestenliste an Kameras, seit ich mit der digitalen Fotografie im Jahr 2010 begonnen habe. Das war zunächst nur eine Leidenschaft, Ende 2013 bin ich aber ins professionelle Lager gewechselt und fotografiere seitdem Industrie, Architektur und Corporate. Die ersten Jahre waren hauptsächlich künstlerische Fotografie, hier habe ich ausschließlich Nutzungsrechte an meinen Aufnahmen verkauft.  

Hier noch der kurze Hinweis, dass diese Liste stark subjektiv ist, deine Erfahrung mit Marken und Kameras mag eine ganz andere sein. Am Ende des Tages bringt die tollste Technik aber auch nichts, wenn man die Kamera nicht gerne in der Hand hält und dadurch die nötige Erdung bekommt fürs perfekte Foto. 

S-Tier

S-Tier beschreibt meine am höchsten gerankten Kameras.

Die Legende:

Canon EOS 5D Mark II

Die Kamera ist der universelle und unzerstörbarer Panzer überhaupt, mit tollen Farben und mit dem besten Objektivpark, aus einer Zeit, in der ich noch jeden Tag fotografieren gegangen bin. Konnte alles, hat alles mitgemacht. Übersichtliche Menüs. Kein einziges Software Problem. Meiner Meinung nach, auch die Kamera mit dem schönsten Design und sehr gefälligen Spiegelschlag. Flapp Flapp.
Diese Kamera habe ich wirklich geliebt und mir dann trotzdem eingebildet, dass ich das System wechseln muss, um etwas besseres zu bekommen - was nicht der Fall war.

Best over all:

Fujifilm GFX II

Mein aktuelles Arbeitstier. Solider, hochwertiger Body. Hervorragende Auflösung und dabei sehr schnell, mit der Möglichkeit, wie wild zu croppen. Neutraler Look, der sich in jegliche Richtung gut verändern lässt. Hervorragender Autofokus, so noch nie an einer Mittelformat-Kamera erlebt. Speziell das Eye-Tracking ist eine absolute Arbeitserleichterung, ich habe damit quasi null Ausschuss.

Übersichtliche Menüs. Extrem stabiles Tethering, auch nach Stunden noch. Aufstecksucher, für mich als 2m Mann, eine wirkliche Hilfe, habe ich doch bisher immer einen Stuhl benötigt, um ordentlich durch den Sucher zu sehen. Mittlerweile auch super Objektivpark, mit guten Zooms im System. Lediglich ein 1/1 Macro fehlt. Honorable Mention: CF Express.

Leica M 10R

Hier hat Leica alles richtig gemacht. Toller Look, tolle RAWs. Hohe Auflösung und super korrigierbare Files. Ansonsten ist es eben eine M, man kennt diese Kamera und liebt sie oder hasst sie eben.

Leica X1

Schon wieder eine Leica. Diese Kamera ist bereits 2009 auf den Markt gekommen und es macht immer noch Spaß damit zu fotografieren. Klein, leicht, passt in jede Tasche. Die JPGs haben einen richtig schönen Look, sieht aus wie eine moderne Leica Q. Noch dazu mit einem (umgerechnet) 24mm Objektiv, mit dem ich besser zurechtkomme, im Vergleich zum 28mm an der Q.

Fujifilm X-H2

Meine zweite APS-C Kamera nach 15 Jahren. Von der X-T4 war ich nicht ganz überzeugt. Hier bin ich es. Ich hatte die Kamera eigentlich nur für den Sport gekauft, um hier ab und an ein paar Bilder zu schießen. Die Fotos sehen aus wie mit einer Vollformat geschossen, tatsächlich habe ich sogar zwei Jobs damit fotografiert. Der Sensor fühlt sich definitiv größer an. Schnell, präzise, stabiler Body. CF Express Kartenslot.

A-Tier

Leica S2

Der ein oder andere wird sich jetzt sicher Fragen, warum diese Kamera im A-Tier ist.

Die Kamera erschien 2008 und war, ich kann es gar nicht anders sagen, für diese Zeit eine Revolution. Gebaut wie ein Panzer, super robust. 37,5 Mpx Mittelformat, in sehr portablen Formfaktor. Wunderschöne Daten, speziell in den Lichtern. Tolle Objektive mit CS. Einfach zu nutzen. Satter Spiegelschlag. Aufgrund des hohen Anschaffungspreises leider kein S-Tier.
2023 ist der Sensor gebrochen - irgendwie hat Leica keine gute CCD Historie. Aber das ist okay, zu diesem Zeitpunkt war die Kamera bereits 15 Jahre alt.

Canon G7X II

Portables Schweizer Taschenmesser. Klein, leicht, großer Sensor. War eine ganze Zeit lang in meinem Rucksack immer dabei.

Canon EOS 5D Mark III

Das Update der Mark II ohne dabei wirkliche Highlights zu setzen.

B-Tier

Nikon D800

Mein Upgrade zur Canon EOS 5D Mark III. Ich wollte die Auflösung. Je mehr Crop desto besser. Die Kamera hat alles gemacht, was sie sollte, trotzdem bin ich damit nicht warm geworden. Die Farben haben mir nicht gefallen - wo du bei Canon nach rechts drehst, drehst du bei Nikon nach links. Zu diesem Zeitpunkt hatte Nikon noch kein Shift im Programm, was für mich dann ein weiterer Grund war, das System wieder aufzugeben.

Sony A7R II

Update der ersten Version. Stabiler, fast sich besser an. Look leicht verbessert, der mir am Ende des Tages immer noch nicht gefallen hat. Mir ist die Kamera zu flimsy und die Shots mit den adaptierten Canons sehen einfach nicht gut aus.

Leica SL2

Über 4 Jahre hinweg mein Workhorse. Warum jetzt also nur B-Tier? Ich habe eine schwierige Beziehung zu dieser Kamera. Mir gefällt die Vielseitigkeit, zwar ist sie in keiner Kategorie die Beste, spielt aber überall oben mit, wodurch man sie einfach für jeden Job benutzen kann - jack of all trades. 

Die Software wurde über die Jahre hinweg immer weiter verbessert, neue Funktionen kamen dazu. Anfänglich hatte die Kamera Probleme mit dem Weißabgleich und in den Lichtern, Leica hat das konsequent verbessert. 

Dank L-Mount Alliance gibt es eine große Auswahl an Objektiven. Wobei ich hauptsächlich Native Leicas benutzt habe. Speziell das 50mm Summilux und das 90-280 sind Objektive, die ich wirklich geliebt habe. 

Leider ist eben auch die Software der Punkt, warum ich mich von der Kamera getrennt habe. Ich fotografiere hauptsächlich kabelgebunden, teilweise auch mit Liveview. Keine Stärke der Kamera. Ständige Crashes und Verbindungsabbrüche. Teilweise musste man die Kamera über Nacht liegen lassen, damit es wieder funktioniert hat. Ich nehme an, dass ein Bauteil heiß geworden ist und die Hitze lange gespeichert hat.  

Leider konnte mir der Support nie wirklich helfen, warum ich dann am Ende des Tages auch aufgegeben und die Kamera verkauft habe.

C-Tier

Canon EOS 60D

Kamera ohne Highlights, mit langweiligem Sensor.

Sony A7R

Anfänglich war ich sehr begeistert. Große Auflösung, sehr kompakte Kamera, spiegellos. Endlich hatte man die Möglichkeit, das Endergebnis direkt im Sucher zu sehen. 

Was mir weniger gefallen hat, die Kamera hat sich sehr klapprig angefühlt, ein verwirrendes Menü und für mich dann schlussendlich das K.o. Kriterium, Farben und Weißabgleich. Indoor, sehr grünlich und flach, Outdoor brutales Cyan. Das haben auch meine Kunden bemerkt.  

Phase One IQ3 100 + Body

Ich habe die Kamera 2016 nach einem Besuch auf der Photokina gekauft und bis Anfang 2020 benutzt. 

Zweifelsohne hat Phase One die beste Bildqualität am Markt. Der 54x40mm große Sensor liefert hervorragende Details und Farben. Die Verarbeitung in Capture One bringt das Bild noch mal voran. Ein wenig Kontrast in die Bilder und es fliegt. 

Das ist zwar einer der wichtigsten Punkte, sich für eine Kamera zu entscheiden, allerdings achtet man als Profi eben auch auf andere Faktoren. Hier kann das System nicht mehr punkten. Der XF Body war prinzipiell 2016 schon outdated in Punkto Geschwindigkeit, Fokus, Software Integration. Der ein oder andere wird jetzt sagen, dass Mittelformat halt so ist. Ein System muss sich aber daran orientieren, was am Markt verfügbar ist, welche Technologien es bereits gibt und was der Nutzer haben möchte, nicht daran, was einmal war. Jetzt in 2024 ist die Kamera sehr schlecht gealtert, bietet sie quasi keinen Komfort und genau dieser wird immer wichtiger, in einer Zeit in der alles schneller gehen muss. Eine Kamera muss in der Nutzung convenient sein. Sie darf mich nicht ausbremsen, sondern muss mich unterstützen. 

Der wichtigere Punkt für mich war aber, dass die Kamera am laufenden Band abgestürzt ist, sehr oft, wenn der Kunde neben mir stand. Nach 5 Minuten Tethering und Live View musste man schon wieder Angst haben, dass der Sensor heiß läuft und nichts mehr geht. Da bringt die beste Bildqualität nichts.   

Pentax 645z

Toller Sensor, bedient sich aber als hätte man einen Backstein (oder zwei) in der Hand. Nur wenige Objektive. Zusammen sorgt das für die niedrige Wertung.

D-Tier

Leica Monochrom. Interessantes Konzept. Viel Spaß beim fotografieren. Allerdings ist hier der Sensor korrodiert. Daher ist keine höhere Platzierung möglich.

E-Tier

Der letzte Platz meiner Tier-Liste, hier ist lediglich eine Kamera zu finden. Schon wieder eine Leica, die M 240. Erstaunlich, da andere Leicas bei mir sehr hoch ranken. Eine Cam, die ich wirklich gar nicht mochte und bei der nach knapp über 2 Jahren auch hier der Sensor noch korrodiert ist.

Kaum Zeichnung in den Highlights, mit RAWs, die mehr oder weniger nicht korrigierbar waren. Die Kamera hat nicht den kleinsten Fehler verziehen, was die Belichtung angeht. Puristen werden das vielleicht gut finden, in der Realität muss es aber oft schnell gehen und man hat einfach nicht die Zeit, alles 100% genau auszumessen oder 5 verschiedene Belichtungen zu fotografieren. Da bleibt da häufig nur Datenmüll übrig.  
Das Rauschen war mir persönlich zu bunt. 

Addiert gibt das bei mir leider nur den letzten Platz. Sorry Leica.

Im Detail könnte man natürlich noch viel mehr zu den einzelnen Kameras sagen, die Liste ist doch aber schon relativ lange geworden.

Was sind deine Erfahrungen? Lass mir doch einen Kommentar da. :-)